Hahn Festival 2020

August 22, 2019
August 22, 2019 admin

 Hahn Festival 2020
45 Jahre Schwarzer Hahn im Bierparadies Altdorf vom 30.7. -1.8.2020

Nach dem gleichsam überraschenden wie überwältigendem Zuspruch unseres Festivals zum 40. Geburtstag des „Schwarzen Hahn“ im Jahre 2015 möchten wir den Spirit jener Tage im Jubiläumsjahr 2020 wieder aufleben lassen.
Das Team von „Gegendruck Kultur“ und die Crew vom „Schwarzen Hahn“ wollen zum 2`ten mal die Begeisterung für außergewöhnliche Musik in Verbindung mit einer gepflegten Kneipen-Kultur nach draussen tragen.

Nicht Kommerz, sondern ein entspanntes und familiäres Setting sowie hochkarätige Acts sollen dabei wieder im Vordergrund stehen.

Bands: Wir planen natürlich mit einigen unserer jahrelangen musikalischen Wegbegleitern, wollen aber auch wieder einige neue Highlights dabeihaben.

Wir freuen uns über Interesse, Unterstützung, Kommentare, Fragen und ein tolles Festival.

Gegendruck Kultur

Warum veranstaltet ein Kulturverein ein Festival zu Ehren einer Kneipe? Über 45 Jahre ist der Schwarze Hahn essentiell für die urbane Subkultur in der niederbayerischen Landeshauptstadt. Ja auch im immer noch recht beschaulichen Landshut gab und gibt es Subkultur und auch heute geht sie noch zu weiten Teilen von einer Kneipe aus, die 1975 am Nahensteig eröffnet wurde.

Das Team von Gegendruck ist eng mit diesen Strukturen verbunden, wurde doch der Verin in dessen Räumen gegründet und einige der Barkeeper sind Gründungsmitglieder.

Hahnkultur

Eine lange Tradition …………..

Dass der Schwarze Hahn in seinen Anfangsjahren ganz klar als politisches Projekt zu begreifen ist, steht, zumal diese Zeit hoch politisiert war, außer Frage. Fast eine ganze Generation, aufgewachsen in den „ bleiernen Jahren“ Nachkriegsdeutschlands, geprägt vom Schweigen und der Verleugnung der Eltern, macht sich auf, erst mal alles und das grundsätzlich in Frage zu stellen. Hippieskes Aussehen, andere Lebensentwürfe und die Ablehnung des Krieges in Vietnam gehörte zum guten Ton. Sowohl die ersten Indienreisenden, als auch K-Gruppler und Spontis bewegten sich in diesem Umfeld, Nonkonformismus beschreibt daher wohl am Besten was die erste Generation der Hahn-Besucher*innen verband. Ab Anfang der 80er Jahre hatten dann natürlich der Widerstand gegen die Volkszählung, die Nicaragua-und El Salvador-Solidarität, Feministinnen, Lesben und Schwule, Antifaschist*inne und Antirasist* innen, die ersten Punks und natürlich der Anti-AKW/WAA Widerstand ihr zu Hause im Schwarzen Hahn. Auch wenn die Szene nie homogen war, konnten Synergien und Austausch entstehen und der Hahn bot den Raum zu diskutieren, die eigenen Argumente zu überprüfen, mit anderen Positionen in Kontakt zu kommen und Aktionen zu planen – oder man bewegte sich einfach nur im gleichen Raum.

Das alles wurde möglich, da es im Schwarzen Hahn nie einen Konsumzwang gab, unalkoholische Getränke waren immer schon verhältnismäßig günstig und beim Flatratesaufen wurde nie mitgemacht. So besteht der Hahn auch 45 Jahre später allen Moden zum Trotz noch, ist dem Mainstream nicht anheim gefallen und weiterhin Treffpunkt für Generationen von Nachtschwärmern und Musikfreunden. Ebenso das Kinoptikum, das jenseits allen Popkornkinos teil dieser genialen Verbindung ist. Gemeinsam ist der Nahensteig 189 Fixpunkt der Alternativ- und Subkultur (zumindest, was in Landshut dafür gehalten wird). So lässt sich der Schwarze Hahn immer noch am treffendsten als offener und – bei aller bayerischen Gemütlichkeit – gerne als kontroverser Kommunikationsraum der lokalen, generationsübergreifenden, kritischen Vernunft beschreiben.