Petra und der Wolf: Manchmal sind Zuschreibungen eben schwerer zu treffen. Die in Wien ansässige Band petra und der wolf verleiht Gefühlen wie Wut, Hoffnung, Trauer, Ironie und Zuversicht mal roh und ungehalten, mal im Zustand filigraner Gefasstheit musikalischen Ausdruck. Hier werden gängige Songstrukturen außer Acht gelassen, wenn nötig auch auf Kosten einer beharrlichen Eingängigkeit. petra und der wolf überzeugt emotional. Es lohnt sich nicht, nicht aufzupassen. Ja, man könnte sagen, der Name ist Programm, denkt man doch bei petra und der wolf sofort an Prokofjews Verlautmalerung von Charakteren (während es bei petra und der wolf Emotionen sind), und gleich darauf fällt auf, was als feministische Aneignung verstanden werden kann.
Schon ist es komplett, das Profil einer Band, die womöglich an den Genrerändern von Post Rock, Antifolk und Grunge kratzt und sich politisch positioniert: Durch ihr Engagement bei Girls Rock Camps und nicht zuletzt durch die Mitbegründung des queer-feministischen Plattenlabels unrecords.
Verstanden aber ist petra und der wolf erst, wenn man bei ihren Konzerten erlebt, wie Normativität und Gefälligkeit in Grund und Boden gespielt werden, oftmals schwermütig und stets mit 100 Volt.
Petra Schrenzer (voc, git), Aurora Hackl Timón (dr, as, synth)
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